Presse-Mitteilung
TASSO warnt vor Hunde-Entführern
24-jährige Studentin sollte 2000 Euro zahlen - Erpresser bei der Übergabe von der Polizei geschnappt - Methode könnte trotzdem Nachahmer finden
Klein, ungefährlich und wertvoll - so beschreibt Philip McCreight, Leiter der Tierschutzorganisation TASSO e.V., die typischen Eigenschaften potenzieller tierischer Entführungsopfer. Für McCreight hat der Fall der 24-jährigen Studentin Carolin Kass aus Paderborn, die vor wenigen Tagen 2000 Euro "Finderlohn" zahlen sollte, Seriencharakter: "Die Erpresser hatten die kleine Chihuahua-Hündin angeblich gefunden und verlangten von TASSO die Telefonnummer der Besitzerin, um bei ihr dann richtig abkassieren zu können.", berichtet der Tierschützer. "Wir haben Frau Kass aber gewarnt und um Einschaltung der Polizei gebeten."
Die Studentin befolgte den Rat, TASSO gab die Rufnummer mit ihrer Einwilligung an die Erpresser heraus, und wenige Stunden später schnappte die Kripo-Falle bei der Geldübergabe zu. "Für die Hundebesitzerin und ihren kleinen Liebling ist zwar alles glimpflich abgelaufen", so McCreight weiter, "es hätte aber auch böse enden können." Dass die Erpresser den Hund tatsächlich nur gefunden hätten, wie sie gegenüber der Polizei wohl behaupteten, bezweifelt der TASSO-Chef. "Dazu sind die uns gegenüber viel zu abgebrüht aufgetreten." So sei denn auch durchaus damit zu rechnen, dass diese Entführung kein Einzelfall bleibt. Damit es erst gar nicht zu einer solchen Situation kommt, rät McCreight:
· Der Hund sollte möglichst keinerlei Hinweise auf den Besitzer mit sich tragen, beispielsweise keine Telefonnummer. Besser ist die kostenlose SOS-Halsbandplakette von TASSO mit individueller Registrier- und zentraler Rufnummer. Die TASSO-Mitarbeiter sind geschult und fühlen den Findern auf den Zahn.
· Nach deutschem Recht ist der Finderlohn bei Tieren auf drei Prozent des Wertes festgesetzt (§ 971 BGB). Für einen 1000 Euro teuren Hund wären also 30 Euro Finderlohn angemessen, wer mehr verlangt und das Tier zurückhält, macht sich strafbar. In solchen Fällen immer die Polizei einschalten.
· Wirkliche Tierfreunde helfen ohne jeden finanziellen Hintergedanken. Wenn die Belohnung beim Finder ganz eindeutig im Vordergrund steht, sollte man misstrauisch sein.
· Bei der Übergabe des Hundes sollte der Besitzer keinesfalls allein sein, sondern einen Zeugen dabei haben. Plötzlichen Erpressungsversuchen könnte man so schon im Vorfeld begegnen.
Pro Jahr liefen hochgerechnet rund 170.000 Hunde ihren Besitzern weg, so McCreight. Dank der Registrierung bei TASSO und der Mithilfe zahlreicher Tierfreunde würde zwar die Mehrheit der Vierbeiner früher oder später wieder zu Hause landen; allzu leichtfertig solle man aber nicht mit dem Tier umgehen: "Auch der gehorsamste Hund kann plötzlich das Weite suchen und dabei unseriösen Geschäftemachern in die Hände fallen. Hinzu kommt die ‚Entführungsgefahr' beispielsweise beim Festbinden vor einem Geschäft. Mein Tipp: In unbekannter Umgebung den Hund nie frei laufen lassen und beim Festbinden in kurzen Abständen nachsehen, ob er noch da ist."
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